Gegen das Vergessen, gegen das Verschweigen, gegen die Angst.
4 Jahre sind vergangen seit dem rassistischen Anschlag in Hanau, bei dem 9 junge Menschen ermordet wurden. Genügend Zeit, um das Geschehene aufzuklären, Gerechtigkeit wiederherzustellen und Konsequenzen aus dem behördlichen Versagen zu ziehen. Der Abschlussbericht des politischen Untersuchungsausschusses zeigt jedoch auf, dass die Chance einer ernsthaften Aufarbeitung der Geschehnisse nicht wahrgenommen wurde. Anstatt der Übernahme politischer Verantwortung für die Reihe an vermeidbaren behördlichen Fehlern, gab es Rechtfertigungen und Relativierungen. Anstatt Empathie für die Angehörigen zu zeigen, stand parteipolitisches Machtinteresse im Vordergrund. Das können und wollen wir nicht so hinnehmen.
Erinnern heißt verändern. Daher rufen das Internationale Zentrum Friedberg e.V. und die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. zu einer Mahnwache zum Gedenken an die Opfer der rassistischen Morde auf. Diese fand am 19.02.2024 ab 18:30 Uhr auf dem Europaplatz inFriedberg statt. Seit Gründung der Bundesrepublik Deutschland gibt es rechtsextremen Terror. Wer heute noch versucht, diesen zu relativieren, steht auf der Seite der Mörder. 2024, im 79sten Jahr der Befreiung Europas vom Faschismus, sitzen wieder Neonazis und Faschist*innen in den Parlamenten. Diese sind, wie die ideologischen Vorbilder der heutigen Täter*innen, genauso als geistige Brandstifter*innen für die Morde mitverantwortlich.
Wir wollen mit allen demokratischen Kräften im Wetteraukreis zusammen der Opfer gedenken und vor dem Menschenhass der Neonazis und Rassist*innen warnen.
#SayTheirNames
Gökhan Gültekin
Sedat Gürbüz
Said Nesar Hashemi
Mercedes Kierpacz
Hamza Kurtović
Vili Viorel Păun
Fatih Saraçoğlu
Ferhat Unvar
Kaloyan Velkov
Hier die höchst informative Rede von Hermann Schaus auf der Gedenkveranstaltung